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Mallorca

Schlagworte: Europa, Spanien, Balearen, Mallorca, Paguera, Palma de Mallorca, Sa Calobra, Sóller

Mallorca - die Urlaubsinsel der Deutschen

Die Insel Mallorca liegt im westlichen Mittelmeer, ca. 170 km vom spanischen Festland entfernt, und ist die größte Insel der Balearen, zu denen auch Menorca und Ibiza gehören. Mallorca hat eine Ausdehnung von 98 Kilometern von Ost nach West und von 78 Kilometern von Nord nach Süd und besteht zur Überraschung vieler Touristen nicht nur aus Stand, sondern besitzt mit der Serra de Tramuntana auch ein Gebirge, dessen höchste Erhebung, der Puig Major, mit seinen 1445 Metern fast so hoch ist wie der Feldberg im Schwarzwald.

Die Wirtschaft Mallorcas wird vom Tourismus dominiert, der mit 75% die Haupteinkommensquelle darstellt. 2007 kamen fast 10 Millionen Touristen auf die Insel, von denen die Deutschen mit einem Drittel den größten Anteil darstellten, gefolgt von den Briten und den Festlandsspaniern. Jede dieser Sprachgruppen geht bevorzugt in bestimmte Teile von Mallorca. Der Südwesten ist fest in deutscher Hand, was sich in deutschen Auslagen und Beschriftungen der Geschäfte deutlich zeigt. Die Küstenregion bietet Klippen und Sandstrände und ist so schön, dass Claudia Schiffer früher hier auf der Landzunge Cap Andritxol ihre Luxusvilla hat bauen lassen. Puerto Andratx gilt als einer der schönsten Yachthäfen der Insel, in dem sich das ganze Jahr Luxusyachten bewundern lassen.

In anderen Teilen von Mallorca, vor allem von Palma bis Magaluf, übernachten hauptsächlich Briten, was sich beim Durchfahren leicht dadurch erkennen läßt, dass die Schilder in den Geschäften und die Speisekarten fast nur noch auf Englisch sind.

Peguera (mallorquin) bzw. Paguera (spanisch)

Im Südwesten der Insel liegt der Ort Peguera, wie er offiziell auf mallorquin heißt. Auf älteren Karten ist oft noch die spanische Schreibweise Paguera zu finden. Wer das ruhige, ursprüngliche Mallorca sucht, ist hier falsch, dafür ist aber alles zu finden, was man für einen gelungenen Strandurlaub braucht.

Peguera wird im Wesentlichen von deutschsprachigen Urlaubern besucht und bietet eine darauf ausgerichtete touristische Infrastruktur, die für Familien mit Kindern jeden Alters sehr gut geeignet ist. An der alten Hauptstrasse, der Bulevar de Peguera, befinden sich Restaurants mit spanischen, aber auch deutschen oder italienischen Gerichten. Die Bedienungen sprechen meist deutsch, teilweise sind es auch Deutsche, die sich dort eine neue Existenz aufgebaut haben. Oft gibt es auch eine Kinderkarte auf deutsch, die Preise entsprechen deutschem Niveau.

Peguera verfügt über insgesamt drei Badestrände, die flach ins Wasser abfallen und somit auch für kleinere Kinder geeignet sind. An allen drei Badestränden sind tagsüber in der Hauptsaison Rettungsschwimmer im Einsatz. Die Sonnenschirme und Liegen an den Stränden können tageweise gemietet werden, aber bleibt jedem unbenommen, sich sein Liegetuch und einen Sonnenschirm mitzubringen. Die Strände sind wie überall in Spanien öffentlich, so dass an den Wochenenden auch viele Spanier die Strände besuchen.

Palma Aquarium

Ein für Kinder besonders interessantes Ausflugsziel ist das Palma Aquarium, das damit wirbt, mit einem Fassungsvermögen von 5 Millionen Litern Meerwasser das größte Aquarium seiner Art Europas zu sein. Das Palma Aquarium befindet sich an der Playa de Palma, direkt beim internationalen Flughafen Son Sant Joan. In vielen Hotels gibt es die Möglichkeit, Tickets für das Palma Aquarium zu erwerben, die den Transport zum Aquarium und zurück zum Hotel zu enthalten. Wer mit dem Mietwagen unterwegs ist, kann etwas günstigere Karten auch direkt am Eingang bekommen.

Wir haben schon einige Aquarien gesehen, aber das Palma Aquarium war mit Sicherheit das größte davon. Ein einfacher Rundgang mit einem Blick in die 55 Aquarien dauert sicher bereits 2 Stunden. Die Aquarien beherbergen Tiere und Pflanzen aus dem Mittelmeer und mehreren anderen Ozeanen. Eine besondere Attraktion, vor allem für kleinere Kinder, ist das riesige, sich über mehrere Stockwerke erstreckende Becken mit den Haien und Rochen. Im Außenbereich befindet sich das Selbstbedienungsrestaurant und eine Ecke, in der ein Abenteuerspielplatz in Form eines Piratenschiffs zum Herumklettern einlädt.

Ein besonderer Service, besonders für ältere Kinder, sind die an den einzelnen Aquarien angebrachten Touchscreens, mit denen man sich zusätzliche Informationen in Form von Texten und Bildern zu den einzelnen Bewohnern des jeweiligen Aquariums holen kann. Die Sprache kann ausgewählt werden (Spanisch, Deutsch und Englisch stehen zur Verfügung), so dass auf den Bildschirmen genügend Platz zur Verfügung steht, um die Inhalte interessant und gut verständlich aufzubereiten.

Bereits am Eingang wird für die Vorführungen des Fütterns der Tiere geworben. Für Kinder besonders interssant ist sicher die Fütterung der Haifische und Rochen, bei der ein Taucher in das riesige Becken steigt und aus Eimern Fischstücke unterschiedlicher Größe herausholt, die sich die einzelnen Fischarten dann schnappen. Die Fütterung ist sehr gut besucht, gerade mit kleineren Kindern muss man rechtzeitig da sein, damit man noch einen Platz direkt an der Scheibe bekommt. Die Fütterung findet in der Mitte des Aquariums statt, entsprechend sollten sich Familien auch dort postieren. An den Seiten des Haifischbeckens gibt es zwar auch Stellen, an denen man einen sehr guten Blick in das Becken hat, durch die große Entferung von der eigentlichen Fütterungsstelle ist jedoch kaum zu erkennen, was der Taucher macht.

Zusätzlich kann man sich auch noch die Fütterung der Schildkröten und von kleinen Hammerhaien ansehen. Diese Fütterungen werden aber vom Beckenrand aus gemacht und sind bei weitem nicht so spektakulär wie die Fütterung der Haifische. Um die Fütterung für die Besucher interessanter zu machen, wird in Spanisch und Englisch, teilweise auch in Deutsch, etwas über das Leben der Tierarten, die gerade gefüttert werden, erzählt.

Marineland Mallorca

Etwa 10 km westlich von Palma de Mallorca, in Costa d’en Blanes, befindet sich das Marineland, ein Ausflugsziel besonders für Familien mit kleineren Kindern und Tierliebhabern. Das Marineland ist ein Freizeitpark mit Aquarien für Delfine, Seelöwen, Schildkröten und Haie. In Außengehegen kann man eine Vielzahl exotischer Tiere beobachten, vor allem Vögel wie z.B. Flamingos, Pelikane und Pinguine.

Hauptattraktion ist sicher die Show mit Delfinen und Seelöwen, die zweimal am Tag (um 11:30 und 15:30 Uhr) stattfindet. Kinder sind immer wieder begeistert, wenn die Delfine ihre Trainer auf der Nase über das Wasser tragen, meterhoch aus dem Wasser springen und in der Luft Saltos schlagen.

Gerade kleinere Kinder haben aber auch viel Spaß bei den Papageienshows. Die Shows stehen unter einem Motto, z.B. Piraten, und während eine Geschichte (auf Spanisch, Englisch und Deutsch) erzählt wird, spielen die Papageien diese Geschichte nach. Die Papageienshow findet um 10:30, 13:00 und 16:30 Uhr statt.

Nach 3 Stunden hat man alles gesehen, das Gelände ist recht überschaubar, Sie brauchen keine Angst haben, dass Ihre Kinder verloren gehen.

Tren de Sóller - der "Rote Blitz"

Etwas, das zu jedem richtigen Mallorca-Urlaub dazugehört, ist eine Fahrt mit dem "Roten Blitz". Dieser Zug (der meistens nicht rot, sondern braun angestrichen ist) verbindet seit 1912 die Städte Palma de Mallorca und Sóller über eine 27 km lange Strecke quer über den Gebirgszug Serra de Tramuntana hinweg. Die Fahrt geht durch die karge Berglandschaft, vorbei an Feldern und durch dreizehn Tunnel. Vorne bei der Lokomotive sind oft noch Sitzplätze zu bekommen, was darauf zurückzuführen ist, dass sich hier die "Holzklasse" befindet, sprich dass die Sitzbänke nicht gepolstert sind. Hier ist das Gefühl, sich in einem nostalgischen Zug zu befinden, sicher am deutlichsten. Wer will, kann sich auch ein besonderes Abenteuer leisten und auf die offenen Plattformen zwischen den Waggons stehen. Auch wenn der "Rote Blitz" nicht sonderlich schnell fährt, ist es auf den Plattformen recht zugig und das heftige Geschaukel macht jedem schnell klar, dass man gut daran tut, sich bei jedem Schritt festzuhalten.

Sa Calobra und Cala de sa Calobra

Sa Calobra ist ein kleiner Ort an der Nordwestküste von Mallorca, ca.32 km von Palma de Mallorca entfernt. Der Ort selbst hat viele Restaurants, ist unscheinbar und erklärt nicht, warum so viele Busse bei Ausflügen an die Nordwestküste hier Station machen. Von Sa Calobra aus führt ein 600 Meter langer Fußweg an der Bucht Cala de sa Calobra entlang in die bekannte Felsenschlucht des Torrent de Pareis. In der Schlucht gibt es einen (steinigen) Badestrand, der im Sommer gerne besucht wird. Ein 100 Meter langes Teilstück des Weges führt durch einen Tunnel, der gerade so breit ist, dass 2 Personen aneinander vorbei kommen. Der Tunnel ist unbeleuchtet, nur ab und zu gibt es kleine Löcher im Fels, durch die ein wenig Sonnenlicht einfällt. Da doch einige der Touristen eine Taschenlampe dabei haben, kann man auch im Tunnel gut vorankommen, ohne sich dauernd den Kopf anzustoßen.

Der Blick auf die Bucht ist lohnenswert, das was aber die Einzigartigkeit von Sa Calobra ausmacht, ist die Fahrt nach Sa Calobra. Von Sóller aus führt eine gut ausgebaute Gebirgsstraße an die Nordspitze der Insel. 25 km hinter Sóller zweigt die 1932 gebaute halsbrecherische Serpentinenstraße nach Sa Calobra ab. Auf einer Länge von 12,5 km führt sie durch eine karge, steile Gebirgslandschaft und überwindet einen Höhenunterschied von 780 Metern mit 132 Kurven, davon 12 Haarnadelkurven. Das absolute Highlight ist der sogenannte Kravattenknoten, eine 270-Grad-Kurve an einem der höchsten Punkte der Route, bei dem die Straße unter sich selbst durchgeführt wird. Wer die Möglichkeit hat, sollte die Gelegenheit nutzen und im Fahrzeug vorne sitzen. Der Blick auf die Straße und das Gebirge, wenn man um die Kurven kriecht und es steil nach unten geht, ist einfach überwältigend. Wer von Soller aus mit dem Schiff nach Sa Calobra fährt, verpasst den spektakulärsten Teil der Reise. Die Fahrt in umgekehrter Richtung von Sa Calobra weg ist nicht halb so beeindruckend.

Die Südwest-Küste bis zur Insel Sa Dragonera

Die kleine, unbewohnte Insel Sa Dragonera vor der Südwestküste Mallorcas ist einer der am besten erhaltenen Naturparks der Balearen. Ihren Namen hat sie von der nur dort vorkommendnen Eidechsenart, die auf mallorquinisch Dragó genannt wird.

Wer sich vom Ferientrubel erholen will, ist auf den wilden Wanderpfaden des Eilands genau richtig. Mit einer Länge von 4,2 Kilometern und einer Breite von maximal 900 Metern lässt sich die Insel gut zu Fuß erkunden. Sa Dragonera ist recht karg und fast baumlos, daher ist Schatten rar. Da es keine Restaurants, Bars oder Geschäfte auf der Insel gibt, müssen Sie einen ausreichenden Sonnenschutz sowie Verpflegung, insbesondere Getränke, vom Festland mitbringen. Dafür werden Sie beim Wandern aber immer wieder durch schöne Ausblicke auf die Steilküste Mallorcas bei Andratx belohnt. Und Kinder freuen sich sicher über die flinken Eidechsen, denen man überall auf der Insel begegnet.

Sa Dragonera ist vom Mallorca aus nur mit dem Schiff erreichbar. Gegenüber der Insel befindet sich das Städtchen San Telmo (auch Sant Elm genannt), von wo aus während der Saison stündlich Bootstouren nach Sa Dragonera durchgeführt werden. Die Fahrt mit der Fähre über den Canal des Freu dauert etwa 15 Minuten.

Wesentlich beeindruckender ist allerdings die Bootstour von Paguera aus. Wir lösten Tickets für einen fünfstündigen Ausflug mit einen Katamaran, der im Rumpf Glasscheiben hat, um die Meeresfauna und -flora beobachten zu können. Während der Fahrt sieht man nur das vom Bug aufgewirbelte Wasser, wenn das Schiff aber im Hafen liegt, leuchten im Sonnenlicht die Quallen rot auf und Schwärme kleiner Fische umkreisen den Rumpf. Wenn Ihre Kinder Natur lieben, kommen sie hier voll auf ihre Kosten. A propos Kosten: In der Vorsaison, die hier bis Ende Mai geht, fuhren die Kinder (damals 11 und 13 Jahre alt) kostenlos mit, wodurch die Bootstour ein ausgezeichnetes Preis/Leistungsverhältnis hatte.

Die Tour ging von Paguera aus vorbei am berühmten Yachthafen Puerto Andratx zu einer kleinen Bucht, in der ein Halt eingelegt wurde, damit wer wollte ein wenig im Mittelmeer schwimmen konnte. Danach ging es weiter zum Feriendorf San Telmo, wo man zu Mittag essen konnte, sofern man sich nicht schon vorher mit den auf dem Boot angebotenen belegten Broten sattgegessen hatte. Von San Telmo aus fuhr der Katamaran weiter nach Sa Dragonera, wo ein Aufenthalt von 90 Minuten genug Zeit bot, um einen Eindruck von der Insel zu bekommen. Danach ging es direkt zurück nach Paguera. Als besonderes Highlight wurde unser Boot auf der Rückfahrt eine Weile von 2 Delfinen begleitet. Und auch wenn sie sich nicht allzu nahe heranwagten, waren alle Mitreisenden von der Eleganz der Tiere beeindruckt.

Wir hatten uns für den Ausflug einen sonnigen Tag mit wenig Wind herausgesucht, da wir vermeiden wollten, dass unsere Kinder seekrank werden. Und das war auch gut so. Auf der Hinfahrt fuhr der Katamaran nur wenige Meter entfernt an den steilen Klippen entlang und in die Buchten hinein. Die Wellen wurden von den Klippen zurückgeworfen und so schaukelte das Boot wesentlich mehr, als man es erwarten konnte, wenn man einfach auf das nur schwach bewegte Mittelmeer hinaussah. Aber der Blick auf die imposanten Klippen ist ein Erlebnis, speziell da am Vormittag die Sicht noch klar ist und die Felsvorsprünge lange, dramatische Schatten werfen. Fotografieren Sie, was Ihnen gefällt, gleich auf der Hinfahrt. Auf dem Rückweg ist der Abstand zum Ufer wesentlich größer (und die Fahrt damit etwas ruhiger).